Freitag, 16. Dezember 2011

Märkte greifen an

In der Öffentlichkeit wird häufig die Methapher eines außer Kontrolle geratenen Marktes bemüht, um staatliche Interventionen zu rechtfertigen. Spekulanten greifen den Markt für Staatsanleihen an. "Der Markt verlangt diesunddas". Mit Wetten auf steigende Zinsen bewirken Spekulanten ein zusammenbrechen ganzer Finanzmärkte.

Zunächst bedeutet ein "Markt" mindestens, daß zwei Handelspartner unterschiedlicher Meinung sind, da sonst kein Handel zustande kommt. Einen Markt als homogene Einheit zu betrachten, in der alle eine gemeinsame Interessenslage haben, ist somit fehlerhaft. Ein Käufer von Staatsanleihen möchte einen möglichst  hohen Zins erhalten, der Emittent einen möglichst geringen Zins zahlen. Wenn ein Handel zustande kommt (jemand kauft eine Staatsanleihe), ist gleichzeitig noch derjenige Nachfrager von Krediten betroffen, der diesen Kredit stattdessen bekommen hätte (zu einem geringeren Zins).
Wenn jemand die These aufstellt, die EZB müsse "dem Markt" nur signalisieren, daß sie unlimitiert Staatsanleihen aufkauft um "den Markt" zu stabilisieren, im Sinne, daß der Zins nicht weiter steigt, sagt dieser implizit, daß die EZB eine unlimitierte Subventionierung der Käufer garantieren soll. Jemand der dies bestreitet, argumentiert, daß jemand, dem Anleihen "zu teuer" sind, deshalb anfängt diese zu kaufen, weil die EZB dies tut. Überträgt man diesen Gedanken auf zB den Automarkt, ist die Absurdität offensichtlich.

Das nächste Argument ist dann, daß es hauptsächlich um den Sekundärmarkt der Derivate geht (CDS), dessen ungebremste Ausuferung zu Verwerfungen im Anleihemarkt führt.
Zunächst bewirkt eine Wette auf steigende Zinsen keine Auswirkungen auf den Preis von Anleihen. Diese könnte über eine Absicherung des Wettgeschäftes erfolgen. Wenn dies beide "Wettparteien" machen hebt sich der Effekt auf.

Nun wird aber behauptet, daß so große Versicherungsgeschäfte (Wetten) auf einen nicht steigenden Zins (nicht fallende Anleihen) getätigt wurden, daß verschiedene Banken insolvent gehen, falls der Versicherungsfall eintritt. Man muß sich dies an einem imaginären beispiel verdeutlichen: Ein Praktikant der Deutschen Bank wettet per Knopfdruck 500mrd Euro darauf, daß der Zins für spanische Anleihen nicht über 6% steigt.
Wenn der Zins nun über 6% steigt, muß der Staat nun für die 500mrd bürgen, damit die DB nicht pleite geht. Muß der Markt für Staatsanleihen so reglementiert werden, daß der Zins nicht steigt?

Lösungsvorschlag:  die DB zahlt das Geld nicht aus. Sie verliert an Ansehen.Solche Wetten werden nicht mehr getätigt

Freitag, 2. Dezember 2011

Was ist Stuttgart 21 wert ?

Wien - Nach der Niederlage der Stuttgart-21-Gegner bei der Volksabstimmung hält Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Demonstrationen gegen das umstrittene Bahnhofsprojekt nicht mehr für sinnvoll. Demonstrieren sei zwar ein Grundrecht, das jeder wahrnehmen könne, wie er es für richtig halte, sagte Kretschmann der in Wien erscheinenden Zeitung „Der Standard“ (Mittwochausgabe). „Im Fall des Stuttgarter Bahnhofs halte ich es allerdings nicht mehr für sinnvoll.“

Kretschmer hat heute mit Erleichterung festgestellt, daß das Bahnprojekt dessen Nichtdurchführungsproteste ihn maßgeblich dazu  verholfen haben Ministerpräsident zu werden, nun doch durchgeführt werden kann. Eindeutige Mehrheiten sind positiv zu sehen, so Kretschmer.
Dieser Politiker scheint es ganz normal zu finden, daß er die Vorstellungen und Meinungen für die er gewählt wird über Bord wirft und dann Dinge tut, die er nicht für richtig hält. Wo ist da der Unterschied zu einem Beamten oder Funktionär. Warum tritt er nicht zurück, wenn er seine Ziele nicht erreichen kann.
Es wird von einem eindeutigen Volksvotum gesprochen.Erstens lag die Wahlbeteiligung bei 48%.Davon haben 45 %gegen das Projekt gestimmt. Ist es nicht undemokratisch nicht nächste Woche noch ein Referendum abzuhalten um sicherzustellen, daß nicht 2% der Bevölkerung ihre Meinung ändert und ein anderes Ergebnis rauskommt?
Ist die Frage, ob ein Bahnhof gebaut wird, wirklich eine "demokratische"?
Wenn der Bahnhof es "wert" wäre gebaut zu werden , würde Gewinn anfallen. Dies scheint offensichtlich nicht der Fall zu sein. Jeder ausgegebene Euro wäre eine Stimmabgabe für den Bahnhof. Wenn diese subjektiven Wertäußerungen nicht mehr der Maßstab sind, ist es notwendig einen "objektiven" Wert zu bestimmen. Dies wird mit pseudodemokratischen Veranstaltungen versucht zu suggerieren. Dieses Verfahren läuft parallel in anderen Sektoren ab (Streßtest für Banken, Streßtest für Atomkraftwerke)
Warum dann nicht auch andere Bereiche "demokratisieren". So wie Sarah Wagenknecht es vorschlägt: Sie nimmt anderen die Mittel weg und bestimmt dann selbst gabz demokratisch welches Investitionsprojekt objektiv sinnvoll ist oder nicht (Verstaatlichung der Banken).

Mittwoch, 23. November 2011

Ansteckung

Was ist Ursache was ist Wirkung der heutigen zu beobachtenen Phänomene?

Ein grundlegendes methodologisches Mißverständnis bewirkt die fast vollständige Verwirrung nicht nur der Bevölkerung sondern in weiten Teilen der Proffession. Aus zwei zeitgleich auftretenen Beobachtungen kann man nicht automatisch  Schlußfolgern, daß das eine die Ursache der anderen ist. Wenn die spanische Regierung immer größere Probleme bekommt sich auf dem Kapitalmarkt neue Kredite zu besorgen, zuvor die griechische Regierung die gleichen Probleme hatte, folgt daraus nicht, daß sich die Spanier haben "anstecken" lassen, bzw. die griechischen Probleme ursächlich sind.
Es wird suggeriert, daß die spanische Regierung unverschuldet und ohne eigenes Zutun in eine für sie schlechte Lage geraten ist. Es ist nicht mehr die Ausgabenhöhe und die Verwendung der Mittel im Focus. Wenn Bankenrettungen und Stimilusprogramme nicht mehr hinterfragt werden wird jedoch nie die Ursache der Probleme angegangen bzw es werden nicht die adäquaten Maßnahmen ergriffen.
Es ist wie bei einem Murmelspiel, nach einem Wurf mir verschiedenen Murmeln wird der Bewegungsablauf und die Endposition  der einen mit der der anderen erklärt. Damit beschreibt man nicht die Ursache der Bewegung.
Hier ein typisches Beispiel aus der Tagespresse
"Börsianer verwiesen auf schwach ausgefallene Daten der chinesischen Industrieproduktion, die Sorgen um eine Rezession der Weltwirtschaft verstärkten. Die europäische Krise scheine nun auf die am stärksten wachsende Volkswirtschaft der Welt auszustrahlen, kommentierte Marktstratege Stan Shamu von IG Markets."
 Griechenland hat Schuld???????

Da sind wir beim  Kern des Problems. Der psychologischen Neigung dazu eine verzerrte  oder tendenziöse Ursachenzuschreibung vorzunehmen. Wie von Mises im Detail beschrieben und vorhergesagt, suchen die meisten Menschen die Ursache der unvermeidlichen Konsequenzen unverantwortlichen ökonomischen Handelns (Zinsen auf 0%, Häuser für alle, Abwrackprämie, Stimulusprogramme) nicht bei sich sondern im Übel das "von außen" kommt.

Freitag, 18. November 2011

Für die Chronologie: Runde X

Nachdem ich letzte Woche auf die implizite Ausweitung der "Rettung" von 200mrd auf 1000 Mrd geschrieben habe. Mußte ich heute folgendes lesen:


Das Thema an den Kapitalmärkten bleibt aber die Staatsschuldenkrise im Euroraum. Das Krisenmanagement der Politik ist offensichtlich zum Stillstand gekommen, einzig die Europäische Zentralbank (EZB) erscheint noch handlungsfähig. Laut "FAZ" hat sich diese eine Obergrenze für den Kauf von Anleihen von wöchentlich 20 Mrd EUR verordnet. Hochgerechnet aufs Jahr wären das gut 1 Bill EUR, ein hohes Volumen auch verglichen mit den Quantitative-Easing-Programmen der US-Notenbank.

(http://nachrichten.finanztreff.de/news_news.htn?sektion=marktberichte&id=7796944)

Zentralbanken kaufen Gold

Ein "Spiegel"-Artikel, der vieles Aussagt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,798383,00.html


lol, Zentralbanken sichern sich gegen Währungsschwankungen ab.....

und wer verursacht diese Schwankungen?  Genauso könnte man sagen, die Zentralbanken sichern sich gegen ihr eigenes Gelddrucken ab.

Typisch, kein kritisches Wort des Journalisten, ich frage mich immer ist das nur Unverständnis oder Absicht.
Ich kann nicht verstehen, wie es der Schreiber nicht schafft zu fragen, woher die Zentralbanken die Mittel für ihre Käufe nehmen.
In den 30ern war es offener Zwang der Regierungen, sein Gold gegen Papier tauschen zu müssen, es geht auch anders.......

neues Geld selber machen

Grundgedanke von Karl Menger war, daß sich alle Probleme in einer menschlichen Gemeinschaft am besten durch freiwillige Kooperation lösen lassen, insbesondere Fragen des Geldes. Warum nicht damit anfangen….
Ich bin seit langem sicher, daß die Staaten zu einer Goldwährung übergehen müssen. Allein deshalb weil sie es nicht verhindern können, daß sich private Parallelwährungen entwickeln. Bislang ist dies nicht geschehen, da einerseits der Leidensdruck noch nicht groß genug war, andererseits das Papiergeld “legal tender” ist, d.h. jeder ist gezwungen ist, dies anzunehmen. Vielleicht könnte man dieses Problem folgendermaßen umgehen:
jemand kauft sich einen Grundvorrat an Gold (=Bank), sagen wir 100kEinheiten Papiergeld, entsprechen eine bestimmte Menge Gold (sagen wir 1kg)
Menschen, die sich an dieser “Währung” beteiligen wollen, kaufen sich in die bank ein, sagen wir 1k Papiergeld (10gr Gold)
jeder Einkauf wird weiterhin mit Papiergeld über eine ganz normale ec-karte getätigt. Am Ende eines Zeitraumes werden alle Ausgaben zum jeweiligen Tages-Goldkurs abgerechnet,d.h. wieviel Gramm für einen 100Euro Einkauf abgezogen wird, hängt vom Goldkurs am Kauftag ab.
(Ist ne menge Rechnerei, müßte man jemanden ein Programm für schreiben lassen)
Grundproblem ist das Vertrauen in die Bank. Aber wir haben ja Vertrauen in die Theorie….
Ich denke es würde deshalb funktionieren, weil der persönliche Gewinn des Bankers im Falle von Seriösität höher sein wird als im Falle der Abzocke.


Du hast dich in dem Moment,in dem du bei der Bank Goldanteile kaufst gegen den Wertverlust des Papiergeldes abgesichert.
Sagen wir du bekommst nach heutigem Goldkurs für 1000Euro 100Gramm Gold (Zahlen sind willkürlich gewählt).
Wenn der Staat Geld druckt, steigt der Goldpreis (pro Einheit Euro weniger Gold). Sagen wir nach einem Jahr bekommst du für 100Gramm Gold 2000 Euro.
Gleichzeitig steigen alle andere Güterpreise.
Wenn du vorher für eine Tankfüllung für dein Auto 100Euro ausgegeben hast mußt du ein Jahr später 200Euro ausgeben. Wenn du aber über die Goldwährungsbank abrechnest werden dir jedoch wie vorher nur 10Gramm von deinem Kontogutaben abgezogen (am Kauftag des Benzins ist der Marktpreis 10gr=200Euro).
Natürlich steigen in der Realität die Güterpreise nicht im gleichen Verhältnis wie das Gold (es ist anzunehmen, daß das Gold stärker steigt, da die Goldnachfrage infolge der vermehrten Geldfunktion des Goldes steigt)
Vergessen habe ich, daß die Bank Gebühren erheben muß (vielleicht 2%des Umsatzes)

Mittwoch, 16. November 2011

Kettenbrief

Warum eine weitere Schuldenfinanzierung über weitere Schuldenaufnahme dauerhaft nicht möglich ist, habe ich schon oft angesprochen. Kürzlich haben  Obama und Geithner implizit selbst zugegeben, daß es sich hierbei um ein gigantisches "Hütchenspiel" oder um einen "Kettenbrief" im Großformat handelt. In der Debatte um die Erhöhung des staatlichen Schuldenlimits war ihr Argument, daß vorhandene Schulden nicht bedient werden könnten, falls man nicht in der Lage wäre, neue aufzunehmen. Im Klartext: Amerika wird seine Zinsversprechen und seine Schulden zurückzahlen, vorausgesetzt jemand leiht ihnen das Geld dazu.

Was hat Bernie Madoff nochmal böses getan????? Was unterscheidet seine Handlungen von denen der Regierung????

Wir stehen an einem Punkt, an dem der Rest der Welt langsam realisiert, daß sie nicht in den amerikanischen Service-Sektor und in den amerikanischen Staat investiert, sondern Geschenke macht. Ausdruck davon sind steigende Zinsen.......
Dies wird die Länder, die nun den amerikanischen Konsum finanzieren, helfen sich von dieser Last zu befreien und die freigewordenen Ressourcen können für sinnvollere Dinge, wie für Investitionen im eigenen Land, Verwendung finden.


Hier ein Auszug aus dem Buch "The bubble that broke the world" von Gerry Garret (1932)
(komplett als pdf herunterzuladen unter www.mises.org)

"A little debt makes a debtor, but a great one an enemy.'*
GNOMOLOGIA
Take a text from the news as it was printed in the
New York Times on Monday, June 23, 1931: "Led by
New York, tremendous buying enthusiasm swept over the
security and commodity markets of the world yesterday
in response to week-end developments reflecting the favorable
reception of President Hoover's proposal for a oneyear
moratorium on war debts and reparations. The
world-wide advance in prices added billions of dollars
to open market values, with stocks, bonds, grain, cotton,
sugar, silver and lead in heavy demand. Pronounced
strength developed in the German bond list, the gains
ranging from 2 to 1 3 ^ points. . , . United States government
bonds failed to participate in the move, all of
them closing behind minus signs."
The last line fell obscurely at the end of a paragraph.
And that was all the notice any one bestowed upon the
most significant fact of a delirious day, namely, the fact
that everything in the world went up with the single
exception of United States government bonds. And why
was that? United States government bonds were telling
why, and telling it loudly to such as would listen. They
were telling it in the language of quotations, and this is
what they were saying:
"Again this business of saving Europe with American
credit! Do you ever count up what it has cost you already?
It is becoming more and more costly; and, besides, you
may not be saving Europe at all. You may be only inflating
her. Better may turn out to be worse."
As it did. The world-wide rise in everything but
United States government bonds was fictitious, a momentary
delusion. Worse was to come.
Specifically, the Hoover debt holiday plan was to save
Germany from financial collapse and so avert a disaster
that had been bound to react in a ghastly manner upon
the whole structure of international finance.


Ganz klare Parallelen zur heutigen Situation. Deutschland in der Rolle Griechenlands, Amerika in der Rolle Deutschland. Teilweise  identisch zu heutigen Meldungen in den Tageszeitungen.

Sonntag, 13. November 2011

Tyrannei

Rechtfertigung für die Erhebung von Steuern in einer Demokratie ist die Möglichkeit, daß diejenigen für die die Staatsaufgaben getätigt werden, die Höhe der Steuern und die Art und Weise der Ausführung  bewerten können (Wahl).

Die Ausweitung der Geldmenge bietet die Möglichkeit, diese Sanktionsmöglichkeit abzuschwächen . Die Verbindung von Saatsausgaben und eigener Wohlstandsminderung ist dann für die Menschen nur sehr indirekt zu spüren. Wenn ich als Regierung sogar die Geldmenge der Bevölkerung erhöhen lassen kann, die mich gar nicht wählen kann (Aufkäufe von Staatsanleihen durch die EZB), ist die Verlockung einer Regierung die Geldmenge auszuweiten noch größer. Vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, daß die Regierungen davor scheuen, die achso unvermeidbaren Ausgaben durch Steuern zu finanzieren.

Die Möglichkeit einer unbegrenzten Geldmengenausdehnung hat darüberhinaus den Effekt einer verbesserten  Möglichkeit der Staatsfinanzierung über Schulden. Wenn ein Gläubiger weiß, daß die Notenpresse als Garant seines Schuldners dienen kann, ist die Bereitschaft unkritisch weitere Anleihen zu zeichnen erheblich größer.Dies erklärt, warum es nach 1971 eine ver6fachung der Geldmenge und eine ca 20fachung der Staatsschulden gab.

Von Aristoteles bis Mises haben zu Recht viele Theroretiker darauf hingewiesen, daß  die Staatsfinanzierung von Diktaturen üblicherweise über das Mittel der Zwangsinflation bewerkstelligt wird.

Freitag, 11. November 2011

Krugman und 1923

Krugman sprach sich in dem Interview für eine kompromisslose Politik aus: "Die EZB muss klar machen: Wir kaufen so viel wie eben nötig ist", sagte er. Die inflationären Gefahren einer solchen Politik hält Krugman für beherrschbar, er glaubt nicht an eine drastische Inflation: "Wir stehen nicht vor dem deutschen Hyperinflationsjahr 1923."

-d.h. wir bekommen keine Inflation weil......wir keine Inflation bekommen

Zu einem möglichen Bruch der Maastricht-Regeln durch eine Aufkaufpolitik sagte Krugman: "In Extremlagen bricht man eben die Regeln."

-letztens waren es noch 1000mrd Rettungsschirmgeld, ein paar Tage später wird so ein Limit auch schon mal vom Tisch gewischt, sorgt sowieso nur für Ansteckungen.

Nur der Formhalber, hier nocheinmal der Grund, warum diese Politik nicht die gewünschten Ergebnisse bringen kann und somit falsch ist:
Wird der Zins für Staatsanleihen auf sagen wir 4% festgelegt sorgt dies auf der einen Seite für größere Ausgaben/Mittelverbrauch auf der anderen Seite für ein geringeres freiwilliges "Mittel zu Verfügungsstellen"/Sparen. Diese Mißverhältnis wird noch größer, da durch das neu generierte Geld der Realzins sinkt (höhere Preiserwartungen), d.h. die Notwendigkeit noch mehr Staatsanleihen durch den Staat aufzukaufen steigt noch weiter usw.......



http://www.youtube.com/watch?v=NRZPMU17oyY

Donnerstag, 3. November 2011

domino

Hier eine Aussage eines Vermögensverwalters, dessen Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 500mrd Euro verwaltet:

"Entschieden sich die Hellenen gegen die Gemeinschaftswährung, sei der erste Dominostein gefallen und der Bestand der Eurozone bedroht, sagte Utermann weiter. Um dies zu verhindern, werde die Politik nicht darum herumkommen, die Europäische Zentralbank (EZB) mit einem erweiterten Mandat auszustatten. Dieses müsse den Währungshütern das Drucken von Geld ermöglichen, um italienische und spanische Staatsanleihen in großem Stil zu kaufen und so eine Ansteckung der Länder in der Peripherie des Gemeinsamen Währungsgebiets zu verhindern.
Auch Deutschland werde in diesem Fall von seiner Stabilitätsmaxime abrücken müssen, denn verglichen mit einem möglichen Zusammenbruch des Euroraums sei die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ein "kleines Problem" gewesen."

Diese Aussage steht für sich selbst. Frei nach dem Motto: Wenn der Staat kein Geld druckt, um mir meine Sachen teuer abzukaufen, dann geht`s euch aber schlecht.......









Exkurs:


Hier ein Vortrag, der den Bezug zwischen Österreichischer-Schule und Finanzanlagestrategien beschreibt:
(Quelle:www.mises.org)

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Robert Heilbroner: “Mises was right!”

 Robert Heilbroner war der Autor eines der meistverkauften ökonomischen Bücher ("The Worldly Philosophers", Auflage ca.4mio). Darin und in vielen anderen Texten hat er immer wieder die Notwendigkeit von zentralistischer staatlicher Planung beschworen, so.zB:

Socialism...must depend for its economic direction on some form of planning, and for its culture on some form of commitment to the idea of a morally conscious collectivity....

If tradition cannot, and the market system should not, underpin the socialist order, we are left with some form of command as the necessary means for securing its continuance and adaptation. Indeed, that is what planning means...

The factories and stores and farms and shops of a socialist socioeconomic formation must be coordinated...and this coordination must entail obedience to a central plan...






Es ehrt ihn, daß er 1989 im The New Yorker zugab, daß es ein Fehler war, Mises`s Vorraussagen von 1920 keinen Glauben zu schenken


"Capitalism has been as unmistakable a success as socialism has been a failure. Here is the part that’s hard to swallow. It has been the Friedmans, Hayeks, and von Miseses who have maintained that capitalism would flourish and that socialism would develop incurable ailments. All three have regarded capitalism as the ‘natural’ system of free men; all have maintained that left to its own devices capitalism would achieve material growth more successfully than any other system. From [my samplings] I draw the following discomforting generalization: The farther to the right one looks, the more prescient has been the historical foresight; the farther to the left, the less so"


Merkel`s (Brand)-Mauer

Heute ist es soweit, aufgrund der vielen fiesen Angriffe auf den Euro haben die europäischen Regierungschefs beschlossen, den Euro-Rettungsschirm via "Hebel" auf 1000Millarden zu vergrößern. Es stört sich keiner mehr dran, daß vor ein paar Wochen nach langem hin und her im Bundestag beschlossen wurde, daß 200mrd nun wirklich ausreichen um Europa zu Retten. So ein Hebel ist ja auch praktischer, man muß nicht ständig um Erlaubnis fragen und er hört sich besser an.
Damit sollte die "Brandmauer" stabil genug sein, um die Menschen auf dieser Welt davon zu Überzeugen, daß es ein Akt ruchloser Spekulation ist, ihr Geld nicht für 6% an europäische Südstaatenregierungen zu verleihen.

Nochmal ernsthaft und eindeutig warum diese Art der Stabilisierung nicht funktionieren kann :

Zinsen zu subventionieren (Risikoprämie abfedern) kostet Mittel (Geld). Diese aus dem nichts zu schaffen (EZB kauft staatsanleihen) erhöht die Preisprämie (Inflationserwartungen steigen), was den geforderten Zins erhöht.
Das Problem wird somit vergrößert und nicht verkleinert.

Montag, 24. Oktober 2011

Helmut Schmidt und China

Gestern mußte ich mit erstaunen beoachten, wie Helmut Schmidt über seine in 14 Reisen gewonnenen Erfahrungen mit China berichtete, und davon sprach, daß man westliche Werte nicht fremden Kulturen aufoktroyieren  dürfe.

Wie erkennt man aber nun, daß "den Menschen" bügerliche Freiheiten nicht ganz so wichtig sind ? Dazu müßten sie frei sein zu wählen (=unlösbarer Widerspruch)

Schmidt sprach von den enormen wirtschaftlichen Erfolgen Chinas. Diese sind unzweifelhaft vorhanden und zu begrüßen. Die Frage ist, ob diese dauerhaft sind, bzw ob in China nicht Fehler gemacht werden, die auch bei uns typisch und ursächlich für die vorhandenen Probleme sind.
Ich muß nicht einmal in China gewesen sein und auch nichts kulturspezifisches über China wissen, um sagen zu können, daß ein hohes Maß an staatlicher Regulierung/Konjunktursteuerung/Zinsregulierung eindeutig bestimmte Konsequenzen zeitigen wird (Chinas Regierungschef sprach grade heute von der Notwendigkeit eines staatliche n "fine tuning" der Geldpolitik). Dieses Wissen folgt aus der analyse menschlichen Handelns und ist universell.

Dann habe ich "Geisterstädte,China" in googles-Suchmaschine eingegeben und folgendes gefunden:


"„New Ordos“ ist die gepflegteste Geisterstadt der Welt. Die Straßenlaternen werden mit kleinen Windrädern betrieben, die öffentlichen Plätze sind säuberlich gefegt und mit Blumen und Kunst geschmückt. Sie ist brandneu und wurde in nur fünf Jahren für geplante eine Million Einwohner errichtet. Aber niemand ist gekommen.“

Ein Merrill Lynch-Fachmann führte aus, dass es sich, obwohl nur wenige Menschen in der neuen Stadt wohnen, keineswegs um eine „Blase“ handele, weil die Immobilien mit Bargeld bezahlt wurden. Dieser Befund erscheint jedem Besucher der Stadt vollkommen absurd. Nur ein Wirtschaftswissenschaftler kann bei der Bewertung einer dermaßen menschenleeren Stadtlandschaft auf die Idee verfallen, darin einen Erfolg zu sehen."

http://www.bauwelt.de/cms/bauwerk.html?id=1833161




Nachtrag am 15.11.11:
China: Immobilienpreise stürzen ins Bodenlose
Deutsche Mittelstands Nachrichten |

In China platzt die Immobilienblase: Die Preise stürzen ins Bodenlose, Bauunternehmer stehen vor dem Aus. Käufer von Immobilien machen bereits Verluste, bevor sie überhaupt in ihre neuen Häuser eingezogen sind.

Die Immobilienpreise für Wohnungen in China befinden sich derzeit im freien Fall. Die chinesischen Bauunternehmer versuchen sich mit Rabatten auf ihre Immobilien zu überbieten. In den vergangenen Wochen fielen die Preise für Wohnhäuser in großen Städten wie Shanghai, Beijing und Shenzhen, aber auch kleiner Städte wie Hangzhou und Chongqing sind betroffen. Manche Unternehmen bieten Rabatte von bis zu 32 Prozent an. „Der Preiskrieg hat begonnen“, sagte Alan Chiang Sheung-lai vom Immobilienberater DTZ der South China Morning Post. Für internationale Investoren könnte diese Entwicklung verheerend sein: Sie fürchten nämlich einen Crash in China viel mehr als die Euro-Krise .

Die seit September fallenden Preise weckten die Hoffnungen der Analysten, der Premier Wen Jiabao würde die harten Maßnahmen, die er zuvor getroffen hatte, wieder lockern. Durch die Anhebung der Hypothekenzinsen und das Verbot des Verkaufs von Zweitwohnungen sollte nämlich vor allem das drohende Platzen Immobilienblase verhindert werden.

Doch Wen Jiabao tat vor eineinhalb Wochen das Gegenteil. Noch einmal forderte er die lokalen Autoritäten dazu auf, die „Immobilienpolitik der Regierung in den kommenden Monaten streng durchzuführen, um den Bürgern die Konsequenzen der Drosselung zu zeigen.“ Der verzweifelte Versuch der Bauunternehmer nicht genutztes Inventar, Immobilien, abzustoßen, geriet aus dem Ufer. Manch einer bot sogar Wohnungen zu einem Preis an, der nur die Kosten decken konnte.

Der Analyst Oscar Choi von der Citigroup rechnet mit einem Sinken der Immobilienpreise um zehn Prozent im nächsten Jahr.

Aber selbst staatlich finanzierte Experten blicken besorgt in die Zukunft. Cao Jianhai von der Chinese Academy of Social Sciences geht von einem 50-prozentigem Preisnachlass auf Häuser aus, wenn die Regierung weiter an den getroffenen Maßnahmen festhält. Die Märkte verschlimmern indes die Probleme. Die Investoren verkaufen Anleihen von chinesischen Bauträgern in riesigen Mengen.

Langsam jedoch wächst die Unruhe in China. Unzählige Bauunternehmer stehen kurz vor der Insolvenz und Käufer demonstrieren auf den Straßen. Noch bevor sie tatsächlich im Besitz ihrer Häuser waren, mussten sie bereits aufgrund der immensen Preissenkungen einen immensen Wertverlust ihres Eigentums hinnehmen.

Freitag, 7. Oktober 2011

Sprachgebrauch

Heute entprechen nicht nur die wirtschaftspolitischen Maßnahmen denen derer Anfang der 30er Jahre in Amerika, auch der Sprachgebrauch offenbart einiges, so war es damals wie heute das Mittel der militärischen Metapher, mit welcher man die Menschen für die eigene Position zu gewinnen suchte. Edgar Hoover im Mai 1932:

"Die Schlacht um unsere ökonomische Maschinerie in Gang zu setzen, verlangt von Zeit zu Zeit neue Formen und neue Taktiken. Wir gebrauchten solche Notfallmaßnahmen um den Kampf zu gewinnen und werden sie weiter nutzen um die Depression zu bekämpfen".

Heute braucht der EFSF genug Munition für den Kampf gegen die Schuldenkrise. Um die Ausbreitung des Schuldenvirus zu verhindern.

Paul Krugman fragt : "Does the Fed Have Enough Ammunition?"

Freitag, 30. September 2011

Warum Mises?

Was macht die Analyse von Ludwig von Mises so aktuell und damit so interessant?
Weil durch diese typischen Muster in einer gesellschaftlichen Entwicklung sichtbar werden, bzw. der enge Zusammenhang zwischen ökonomischen und politischen Themen deutlich wird. Beispielsweise erklärt seine Theorie der notwendigerweise kumulativ wirkenden Staatsinterventionen warum Aktienkurse oder staatliche Wertpapiere im Wert nicht stabilisiert, Häuserpreise nicht "oben gehalten"  werden können. Solange die Menschen Eigentum besitzen und deren Verwendung nur teilweise reglementiert wird, "das Ausweichen" dazu führt, dass das ursprüngliche Ziel nicht erreicht werden kann.

Auf Aktien bezogen heißt dies, dass eine wahrgenommene Unterstützung der Aktieninhaber durch den Staat deren Risikobereitschaft so sehr erhöht, dass die Schwankungsanfälligkeit des Marktes höher und letztlich Preis geringer ist, als vor der Intervention.

Wenn aber dieser Prozess kumulativ ist, bedeutet dies entweder "Freier Markt" oder vollständige Vergesellschaftung. Wenn letztere als unvereinbar mit politischer Freiheit angesehen wird, erklärt dies die Unnachgiebigkeit bzw. "Extremität" derer, die diese Meinung teilen.

die von mises postulierte verstärkte politische einflußnahme als ergebnis ökonomischer eingriffe wird grade in der aktuellen tagespolitik anschaulich belegt (siehe debatte über euroregierung,  "hormonisierung" von steuern-merkel bestimmt die höhe der steuern in irland ohne jemals von den dortigen menschen gewählt wrden zu sein).

nebenbei ist es erstaunlich wie sehr heutige kommentare genau den von mises prognostizierten  ähneln. so zum beispiel der ruf nach immer mehr staatlicher regelung  oder die ursachenzuschreibung der krise (boom=gut=selbst zuzuschreiben, bust=übel und mit allen mitteln zu vermeiden=fremdverursacht).

das typische argumentationsmuster lautet: wir helfen mit den mitteln der steuerzahler und wir müssen dann mitbestimmen, was mit den geldern geschieht, bzw aufpassen, daß diese "richtig" verwendet werden.

J. M. Keynes

In seinem 1919 erschienen Buch "Economic Consequences of the Peace" zitiert Keynes Lenin in folgender Weise:


"Lenin is said to have declared that the best way to destroy the Capitalist System was to debauch the currency. By a continuing process of inflation, government can confiscate, secretly and unobserved, an important part of the wealth of their citizens. By this method they not only confiscate, but they confiscate arbitrarily; and while the process impoverishes many, it actually enriches some. – As the inflation proceeds and the real value of the currency fluctuates wildly from month to month, all permanent relations between debtors and creditors, which form the ultimate foundation of capitalism, become so utterly disordered as to be almost meaningless; and the process of wealth-getting degenerates into a gamble and a lottery.
"Lenin was certainly right. There is no subtler, no surer means of overturning the existing basis of society than to debauch the currency. The process engages all the hidden forces of economic law on the side of destruction, and does it in a manner which not one man in a million is able to diagnose." 


Dies zeigt, daß sich der Mann, nach dessem ökonomischem Theoriegebäude sich heute nahezu alle Regierungen richten, sich der möglichen Konsequenzen seiner Theorie durchaus bewußt war. Das er nicht anders gehandelt hat, läßt sich durch folgende von Hayek überlieferte Anekdote erklären:

Keynes und Hayek treffen sich in London. Keynes stimmt Hayek durchaus zu, bezüglich seiner Sorgen über der möglichen Inflationsgefahren infolge staatlicher Ausgabensteigerung. Keynes sinngemäß: "sollte ich Inflationsgefahren aufziehen sehen, genügt ein Fingerschnippen von mir um die öffentliche Meinung umzudrehen".

Sechs Monate nach dem Treffen war Keynes tot und läßt uns jetzt mit den Konsequenzen seines "long runs" allein.



Die Mutter aller Blasen

Obwohl Vertreter der österreichischen Schule konkrete Prognosen per se als unwissenschaftlich ablehnen, möchte ich mich an dieser Stelle weit aus dem Fenster lehnen und eine Finanzmarktprognose abgeben. Diese kann nicht quantitativ sein noch zeitlich festgelegt. Ich kann nur mit sicherheit sagen, daß der jetzt als einzig sichere Hafen angesehene Markt der Staatsanleihen (insbesondere der der USA) eine Blase ist und platzen wird. Die Versuche der Notenbanken, die Zinsen dauerhaft niedrig zu halten müssen scheitern. Ich weiß die zahlen nur grob aus dem Kopf: Von den 1600mrd Schulden der amerikanischen Bundesregierung sind um die 300mrd von der Notenbank aufgekauft. Dies stabilisiert kurzfristig den Zins. Diese Handlung verschlimmert das Problem, da durch die Geldmengenerhöhung (Aufkauf Staatsanleihen) die Preiserwartungen steigen werden, d.h. noch weniger Menschen sind bereit, dem Staat für 3% Geld zu leihen. Die Notenbank muß noch mehr Anleihen aufkaufen usw.

Um mit "Mises" zu sprechen: Ein Kreditfinanzierter Boom ist  nicht durch weitere Kreditmittel aufrechtzuerhalten, da eine positive Preisprämie eingefordert wird (sinngemäß in "Geldwertstabilität und Konjunkturpolitik", Mises 1928)

Donnerstag, 29. September 2011

Reichtum auf Pump

Mit dem heutigen Bundestagsbeschluss den "Rettungsschirm XX" auf XX Euro auszuweiten, erreicht das Angstmachniveau diverser deutscher Politiker einen neuen Höhepunkt. Wer kann bezweifeln, dass eine Spirale entsetzlicher Dominoeffekte andere Länder neben Griechenland wie Spanien, Portugal etc. in den Abgrund reissen, der Euro kollabieren und mit ihm unserer Reichtum (=Exportüberschüsse) verschwinden wird ?

Auch nur die Mittel ansatzweise zu hinterfragen, die dieses Drama verhindern sollen, wird als unsolidarisch als anti-europäisch und letztendlich als unpatriotisch dargestellt, da ja die "Hilfsleistungen" an andere Regierungen nur zu unser aller besten ist.

Das Argumentationsmuster ist letztendlich kaum von dem der anderen letzten zwanzig Finanzmarktblasen zu unterscheiden. Nicht das künstliche "Aufpumpen" der Blase wird als Ursache erkannt und kritisiert, sondern es wird über etwas lamentiert, was unausweichliche Konsequenz falscher Politik ist. Auf das europäische Staatsschuldenproblem bezogen bedeutet dies, daß die steigenden Finanzierungskosten der Regierungen (steigende Zinsen) unausweichliche Konsequenz zu hoher Ausgaben für zuviele sinnlose Staatliche Projekte sind und nicht das Ergebnis ruchloser Spekulanten oder des schlechten Wetters . Es ist schwer vorstellbar, daß eine Gruppe von Menschen dafür verantwortlich sein soll, dass zu wenige der Milliarden Menschen nicht freiwillig dazu zu bewegen sind, dem griechischen Staat ihr Geld für weniger als 6 Prozent pro Jahr zu leihen.
Anleger sind auch nicht so schlecht informiert, dass sie im Falle einer Staatsinsolvenz Griechenlands plötzlich bemerken, dass Ihr Geld, welches sie gerade der spanischen Regierung leihen wollten, in Gefahr ist. Es geht unausgesprochen darum, wer das Risiko trägt. Wenn man einem Investor nur durch eine deutsche Garantie dazu bewegen kann, sein Geld für 5% an die spanische Regierung zu verleihen, bewegt man diesen auf eine Weise zu handeln, die er selbst als nicht verantwortlich ansehen würde. Die nächste Krise ist somit vorprogrammiert......


Man zwingt den griechischen Staat auch nicht dazu zu sparen und somit ihre Konjunktur abzuwürgen. Wenn ich darauf verzichte ein Auto auf Kredit zu kaufen, habe ich nicht gespart. Sparen kann ich nur Dinge, die sich in meinem Besitz befinden. Andersherum ist das konsumieren auf Pump unausweichlich mit einer Verschlechterung meiner ökonomischen Lage verbunden. Viele griechische Menschen konnten ihren Lebensstandart über eine Zeit dadurch erhöhen, aber nur um den Preis nicht nur auf das Niveau vor der Kreditaufnahme zurückzufallen, sondern um den Preis eines niedrigeren Standarts (Kredite müssen zurückbezahlt werden). Es überrascht, dass dieser einfache Zusammenhang nie als Ursache der Krise genannt wird, insbesondere vor dem offensichtlichen jahrelangen "deficit-spending" des griechischen Staates.

Ebenso ist ein Rückgang der deutschen Exporte unausweichlich. Ein Geschäftsmodell, das zur Grundlage hat, dem das Geld zu schenken, der mir meine Waren abkauft, ist nicht tragfähig. Für unseren Fall bedeutet dies konkret, dass der deutsche Staat dem deutschen Steuerzahler Geld wegnimmt um dem griechischen Staat das Geld zu geben, dass dieser für Gefälligkeiten ausgiebt (Staatsdiener kauft deutsches Auto), damit dieser es der deutschen Bank zurückgeben kann, die es dringend dafür braucht es dem deutschen Steuerzahler zurückzugeben, der es der ihr anvertraut hat. Dieser Zusammenhang wird von offiziellen Stellen unumwunden mit dem Kommentar zugegeben : "zahlen muß es der Steurzahler so oder so, entweder über Steuern oder über ausfallende Bankguthaben".

Es ist verständlich, daß viele Exporteure sich über den festen Wechselkurs zwischen Deutschland und Griechenland freuen, sie selbst aber laufen Gefahr diesen unhaltbaren Zustand (nicht Waren werden gegen Waren getauscht, sondern  Waren gegen Versprechen) mitbezahlen zu müssen, sei es über nichtbezahlte Rechnungen sei es über Steuern zu Finanzierung der Hilfsgelder.
Diese Konstellation weist überraschende Parallelen zur ökonomischen Situation Anfang der 30er Jahre auf. Damals war Deutschland in der Situation in der heute Griechenland und die USA in der Situation in der heute Deutschland ist. Der Kreditboom in den USA bewirkte ein bereitwilliges Verleihen amerikanischer Gelder nach Europa, insbesondere nach Deutschland. Von staatlicher Seite wurde propagiert, daß mit den geliehenden Geldern die heimische Exportindustrie gestützt wird und somit amerikanischer Reichtum das Ergebnis europäischer Verschuldung.

"Wenn wir unseren Käufern nicht das Geld leihen unsere Waren zu kaufen, was machen wir dann mit den vielen Dingen" war der Tenor. Heute ist es Hillary Clinton in China, damals war es Hilmar Schacht auf USA Reise, der dafür warb, man möge doch bitte das Geld verleihen, damit man damit die Güter des Anderen kaufen könne. Die angesprochene Unausweichlichkeit des Scheiterns dieser Politik kann nur zu der Prognose von kommenden Handelsbarrieren führen.
Damals führte das Platzen der Anleihen-Blase dazu, dass amerikanische Privatpersonen ihr Vermögen verloren, die sich bewusst für diese Anlage entschieden haben. Heute finanzieren Menschen, welche nichts mit diesem Problem zu tun haben die Verluste für andere. Und es ist abzusehen, dass sie vom Staat gezwungen werden, dies nicht nur einmal zu tun.