Freitag, 10. Februar 2012

Das große Verschenken

Nehmen wie einmal an, der Staat in Form der Notenbank erlaubt uns Kraft seiner institutionellen Gewalt, die Geldmenge um 10% zu erhöhen und gleichmäßig auf die Bevölkerung zu verteilen. Die Folge ist zum Beispiel, daß der durchschnittliche Autoverkäufer mehr Autos verkauft. Dies ist möglich, da er nicht sofort seine Preise um 10%erhöht. Augenscheinlich macht er mehr Gewinn. Das dieser Gewinn nicht als sichere Kalkulationsgrundlage dienen kann, wird er erst dann merken, wenn er selbst neue Vorprodukte/Autos einkaufen will. Erst dann realisiert man die sinkende Kaufkratft des Geldes, bzw relativiert sich der anfängliche Gewinn. Der Verkäufer hat seine Autos teilweise verschenkt.
Genauso ist es, wenn ein Land einen Exportüberschuß aufweist. Dieser ist nur dann zu begrüßen, wenn in Zukunft ein Exportdefizit aufzuweisen ist, d.h. irgendwann wertmäßig mehr Güter ins Land kommen als es verlassen. Wenn dies dauerhaft nicht geschieht, wurden ganz einfach bestimmte Waren nicht bezahlt. Nun geht es darum, wer diese Last zu tragen hat. Der Exporteur wird sich bemühen, daß der eigene Staat dem Schuldnerstaat großzügige Kredite aus Steuermitteln ermöglicht, die dieser an seine Bürger weiterreicht, um die Importgüter bezahlen zu können. Wenn dies nicht geschieht, haben Exporteure definitionsgemäß ihre Waren verschenkt, bzw zahlen jemanden dafür, daß dieser bei ihm einkauft. Dies muß nicht bedeuten, daß das Exportland schlechter gestellt ist, als in einer Situation ohne Handel, dies bedeutet eben nur, daß dieses Land nicht soviel für seine Waren bekommt, wie angenommen (ich kann als Händler auch unabsichtlich einen Teil meiner Waren verschenken, und trotzdem vom Handel profitieren).

Wie kann es sein, daß dieser so offenkundige Mechanismus so lange funktioniert?  Es wirken meiner Meinung die Mechanismus eines Kettenbriefes. Dieser funktioniert solange, bis keine Neumittel mehr zufließen. Wenn nun der Staat dafür sorgt, daß unendliche Geldmittel zur Verfügung stehen, ist auch die Vorsicht der Teilnehmer entsprechend gering. Zumindest meinen alle Teilnehmer zu wissen, daß sie keinen Totalverlust erleiden können sondern höchstens einen graduellen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen.