Mittwoch, 4. April 2012

Solarförderung und Wirtschaftsboom

In diesem Jahr wird die Solarbranche vom Bund mit 22Millarden Euro bezuschußt. Das bedeutet, das die achso zukunftssicheren Arbeitsplätze in der Zukunftstechnologie mit ca 160000 Euro im Jahr subventioniert werden. Das diese eben nicht sicher sind, zeigt die jüngste Pleitewelle von Solarfirmen (q-cells, Solon,Solar Millenium, Solarhybrid). Deren Kursentwicklung an der Börse hat dies seit ca 3 Jahren angezeigt. Warum war diese Entwicklung seit langem vorauszusehen?
Weil absehbar war, das die Kosten ins unermeßliche steigen und es eine Frage der Zeit war, bis der Staat die Förderung reduzieren mußte. Die geplante Reduktion entspricht bislang etwa 15%des Umsatzes was deutlich macht, das eine minimale Verschlechterung der Bedingungen eine sehr große Wirkung nach sich zieht. Dies wiederum ist logische Konsequenz von rational handelnden Wirtschaftssubjekten. Man stelle sich vor, eine Solaranlage kostet dem Verbraucher ohne staatlichen Eingriff 5000 Euro. Der Staat beschließt nun den Ertrag dieser Anlage für 6000 Euro abzukaufen.Der schlußendliche Ertrag ist somit nicht mehr unsicher und nicht mehr durch möglichst gute unternehmerische Weitsicht vorauszusehen. Die Produktion wird nun soweit ausgedehnt, bis die Kosten dieser Anlagen der Zahlungsbereitschaft von 6000 Euro entsprechen. Dies verdeutlicht nocheinmal den subjektiven Charakter von Kosten. Wenn nun auf der anderen Seite die Kosten aufgrund des technischen Fortschrittes sinken, bedeutet dies eine ungeheure Ausweitung der Produktion und der Staat muß ganze Hektar an neuen Anlagen bezuschussen, was bedeutet, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Förderung eingeschränkt werden muß. Nun haben sich die Akteure aber darauf eingestellt, das eine derartige Anlage 6000Euro wert ist, und haben die Produktion bis an die Grenze ausgedehnt. Dies bedeutet, daß sich jede Subventionskürzung sofort in Überkapazitäten sichtbar macht und offenbart, das überinvestiert wurde.

Die Analogie zu Gesamtwirtschaft und ihres Investitionsboomes besteht darin, das nicht mit "echten" Kosten kalkuliert wird. Wenn man aufgrund eines staatlichen Eingriffes in Form einer Zinssenkung Projekte realisiert deren Verzinsung unterhalb des Marktzinses liegt, der vor dem Eingriff Kalkulationsgrundlage war, wird deren verschwenderische Charakter dann deutlich, wenn der Zins beginnt zu steigen.