Donnerstag, 27. Oktober 2011

Robert Heilbroner: “Mises was right!”

 Robert Heilbroner war der Autor eines der meistverkauften ökonomischen Bücher ("The Worldly Philosophers", Auflage ca.4mio). Darin und in vielen anderen Texten hat er immer wieder die Notwendigkeit von zentralistischer staatlicher Planung beschworen, so.zB:

Socialism...must depend for its economic direction on some form of planning, and for its culture on some form of commitment to the idea of a morally conscious collectivity....

If tradition cannot, and the market system should not, underpin the socialist order, we are left with some form of command as the necessary means for securing its continuance and adaptation. Indeed, that is what planning means...

The factories and stores and farms and shops of a socialist socioeconomic formation must be coordinated...and this coordination must entail obedience to a central plan...






Es ehrt ihn, daß er 1989 im The New Yorker zugab, daß es ein Fehler war, Mises`s Vorraussagen von 1920 keinen Glauben zu schenken


"Capitalism has been as unmistakable a success as socialism has been a failure. Here is the part that’s hard to swallow. It has been the Friedmans, Hayeks, and von Miseses who have maintained that capitalism would flourish and that socialism would develop incurable ailments. All three have regarded capitalism as the ‘natural’ system of free men; all have maintained that left to its own devices capitalism would achieve material growth more successfully than any other system. From [my samplings] I draw the following discomforting generalization: The farther to the right one looks, the more prescient has been the historical foresight; the farther to the left, the less so"


Merkel`s (Brand)-Mauer

Heute ist es soweit, aufgrund der vielen fiesen Angriffe auf den Euro haben die europäischen Regierungschefs beschlossen, den Euro-Rettungsschirm via "Hebel" auf 1000Millarden zu vergrößern. Es stört sich keiner mehr dran, daß vor ein paar Wochen nach langem hin und her im Bundestag beschlossen wurde, daß 200mrd nun wirklich ausreichen um Europa zu Retten. So ein Hebel ist ja auch praktischer, man muß nicht ständig um Erlaubnis fragen und er hört sich besser an.
Damit sollte die "Brandmauer" stabil genug sein, um die Menschen auf dieser Welt davon zu Überzeugen, daß es ein Akt ruchloser Spekulation ist, ihr Geld nicht für 6% an europäische Südstaatenregierungen zu verleihen.

Nochmal ernsthaft und eindeutig warum diese Art der Stabilisierung nicht funktionieren kann :

Zinsen zu subventionieren (Risikoprämie abfedern) kostet Mittel (Geld). Diese aus dem nichts zu schaffen (EZB kauft staatsanleihen) erhöht die Preisprämie (Inflationserwartungen steigen), was den geforderten Zins erhöht.
Das Problem wird somit vergrößert und nicht verkleinert.

Montag, 24. Oktober 2011

Helmut Schmidt und China

Gestern mußte ich mit erstaunen beoachten, wie Helmut Schmidt über seine in 14 Reisen gewonnenen Erfahrungen mit China berichtete, und davon sprach, daß man westliche Werte nicht fremden Kulturen aufoktroyieren  dürfe.

Wie erkennt man aber nun, daß "den Menschen" bügerliche Freiheiten nicht ganz so wichtig sind ? Dazu müßten sie frei sein zu wählen (=unlösbarer Widerspruch)

Schmidt sprach von den enormen wirtschaftlichen Erfolgen Chinas. Diese sind unzweifelhaft vorhanden und zu begrüßen. Die Frage ist, ob diese dauerhaft sind, bzw ob in China nicht Fehler gemacht werden, die auch bei uns typisch und ursächlich für die vorhandenen Probleme sind.
Ich muß nicht einmal in China gewesen sein und auch nichts kulturspezifisches über China wissen, um sagen zu können, daß ein hohes Maß an staatlicher Regulierung/Konjunktursteuerung/Zinsregulierung eindeutig bestimmte Konsequenzen zeitigen wird (Chinas Regierungschef sprach grade heute von der Notwendigkeit eines staatliche n "fine tuning" der Geldpolitik). Dieses Wissen folgt aus der analyse menschlichen Handelns und ist universell.

Dann habe ich "Geisterstädte,China" in googles-Suchmaschine eingegeben und folgendes gefunden:


"„New Ordos“ ist die gepflegteste Geisterstadt der Welt. Die Straßenlaternen werden mit kleinen Windrädern betrieben, die öffentlichen Plätze sind säuberlich gefegt und mit Blumen und Kunst geschmückt. Sie ist brandneu und wurde in nur fünf Jahren für geplante eine Million Einwohner errichtet. Aber niemand ist gekommen.“

Ein Merrill Lynch-Fachmann führte aus, dass es sich, obwohl nur wenige Menschen in der neuen Stadt wohnen, keineswegs um eine „Blase“ handele, weil die Immobilien mit Bargeld bezahlt wurden. Dieser Befund erscheint jedem Besucher der Stadt vollkommen absurd. Nur ein Wirtschaftswissenschaftler kann bei der Bewertung einer dermaßen menschenleeren Stadtlandschaft auf die Idee verfallen, darin einen Erfolg zu sehen."

http://www.bauwelt.de/cms/bauwerk.html?id=1833161




Nachtrag am 15.11.11:
China: Immobilienpreise stürzen ins Bodenlose
Deutsche Mittelstands Nachrichten |

In China platzt die Immobilienblase: Die Preise stürzen ins Bodenlose, Bauunternehmer stehen vor dem Aus. Käufer von Immobilien machen bereits Verluste, bevor sie überhaupt in ihre neuen Häuser eingezogen sind.

Die Immobilienpreise für Wohnungen in China befinden sich derzeit im freien Fall. Die chinesischen Bauunternehmer versuchen sich mit Rabatten auf ihre Immobilien zu überbieten. In den vergangenen Wochen fielen die Preise für Wohnhäuser in großen Städten wie Shanghai, Beijing und Shenzhen, aber auch kleiner Städte wie Hangzhou und Chongqing sind betroffen. Manche Unternehmen bieten Rabatte von bis zu 32 Prozent an. „Der Preiskrieg hat begonnen“, sagte Alan Chiang Sheung-lai vom Immobilienberater DTZ der South China Morning Post. Für internationale Investoren könnte diese Entwicklung verheerend sein: Sie fürchten nämlich einen Crash in China viel mehr als die Euro-Krise .

Die seit September fallenden Preise weckten die Hoffnungen der Analysten, der Premier Wen Jiabao würde die harten Maßnahmen, die er zuvor getroffen hatte, wieder lockern. Durch die Anhebung der Hypothekenzinsen und das Verbot des Verkaufs von Zweitwohnungen sollte nämlich vor allem das drohende Platzen Immobilienblase verhindert werden.

Doch Wen Jiabao tat vor eineinhalb Wochen das Gegenteil. Noch einmal forderte er die lokalen Autoritäten dazu auf, die „Immobilienpolitik der Regierung in den kommenden Monaten streng durchzuführen, um den Bürgern die Konsequenzen der Drosselung zu zeigen.“ Der verzweifelte Versuch der Bauunternehmer nicht genutztes Inventar, Immobilien, abzustoßen, geriet aus dem Ufer. Manch einer bot sogar Wohnungen zu einem Preis an, der nur die Kosten decken konnte.

Der Analyst Oscar Choi von der Citigroup rechnet mit einem Sinken der Immobilienpreise um zehn Prozent im nächsten Jahr.

Aber selbst staatlich finanzierte Experten blicken besorgt in die Zukunft. Cao Jianhai von der Chinese Academy of Social Sciences geht von einem 50-prozentigem Preisnachlass auf Häuser aus, wenn die Regierung weiter an den getroffenen Maßnahmen festhält. Die Märkte verschlimmern indes die Probleme. Die Investoren verkaufen Anleihen von chinesischen Bauträgern in riesigen Mengen.

Langsam jedoch wächst die Unruhe in China. Unzählige Bauunternehmer stehen kurz vor der Insolvenz und Käufer demonstrieren auf den Straßen. Noch bevor sie tatsächlich im Besitz ihrer Häuser waren, mussten sie bereits aufgrund der immensen Preissenkungen einen immensen Wertverlust ihres Eigentums hinnehmen.

Freitag, 7. Oktober 2011

Sprachgebrauch

Heute entprechen nicht nur die wirtschaftspolitischen Maßnahmen denen derer Anfang der 30er Jahre in Amerika, auch der Sprachgebrauch offenbart einiges, so war es damals wie heute das Mittel der militärischen Metapher, mit welcher man die Menschen für die eigene Position zu gewinnen suchte. Edgar Hoover im Mai 1932:

"Die Schlacht um unsere ökonomische Maschinerie in Gang zu setzen, verlangt von Zeit zu Zeit neue Formen und neue Taktiken. Wir gebrauchten solche Notfallmaßnahmen um den Kampf zu gewinnen und werden sie weiter nutzen um die Depression zu bekämpfen".

Heute braucht der EFSF genug Munition für den Kampf gegen die Schuldenkrise. Um die Ausbreitung des Schuldenvirus zu verhindern.

Paul Krugman fragt : "Does the Fed Have Enough Ammunition?"